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Klare Vorstellungen – Fluch oder Segen?

Karin Estermann | Mo, 13. November 2023 | Führung

Starke Persönlichkeiten haben klare Vorstellungen, wie etwas sein könnte. Und oft gelingt es ihnen, diese in der Realität wahr werden zu lassen. Denn Vorstellungen haben die Tendenz, sich zu verwirklichen. Aber eben nicht unter allen Umständen. Was sind die Umstände, die dies ermöglichen oder eben gerade verhindern?

Was wir uns - bewusst oder unbewusst - richtig gut vorstellen können und wir ohne Scham und schlechte Gefühle anstreben, ereignet sich im Laufe der Zeit oft genau in die gewünschte Richtung. In diesem Lenken in eine neue und erwünschte Wirklichkeit besteht die Wirksamkeit einer guten Führungskraft. Der Weg ist zwar nicht immer genau der, den wir zu Beginn geplant hatten. Das Resultat jedoch ist oft in etwa so, wie wir uns das vorgestellt haben – und nicht selten sogar noch besser.

Wir kennen alle Menschen, denen vieles scheinbar mühelos gelingt. Und wir alle kennen auch solche, die sich unglaublich stark für ihre Ziele einsetzen und trotzdem nur mittelmässige Resultate erzielen und/oder mit ihrer ehrgeizigen Vorgehensweise den Kollegen die Freude an der Arbeit verderben. Worin unterscheiden sich diese beiden Menschentypen?

Klare Vorstellungen haben sie beide. Der eine jedoch identifiziert sich mit seiner Zukunftsvorstellung. Kann er sie nicht erreichen, empfindet er sich als Versager. Er nimmt die Verantwortung für den Erfolg ganz allein auf seine Schultern und ist aufgrund dieser übermässigen Belastung nicht mehr offen und entspannt. Seine ganze Aufmerksamkeit liegt auf dem einmal gefassten Plan und der Zielerreichung, seine Wahrnehmung wird selektiv und er verliert die Achtsamkeit für die Bewegungen und Möglichkeiten im Jetzt. Und so gelingt es ihm nicht, sich immer wieder neu den Umständen anzupassen, und er kann auch die unverhofften Möglichkeiten und glücklichen Zufälle nicht nutzen.

Das Leben ist nie falsch. Einzig unsere Bewertungen über das Leben können falsch sein.

Der andere Menschentyp hat auch klare Vorstellungen, er identifiziert sich jedoch nicht damit. Er weiss, dass das Leben seine eigenen Wege nimmt und respektiert, dass vieles nicht in seiner alleinigen Macht liegt. Aufgrund seiner oft langjährigen Erfahrungen weiss er, dass die Dinge schlussendlich richtig kommen. Er hat verstanden, dass es keine schlechten Erfahrungen gibt, sondern dass alle Erfahrungen neutral sind, unser Verstand diese aber subjektiv als gut oder schlecht bewertet. Somit ist ihm klar, dass eine Erfahrung entweder direkt zum Erfolg führt oder eben genau diejenige Lektion für ihn bereithält, die ihm zum Erfolg noch fehlt.

Eine solche Haltung zeugt von Demut dem Leben gegenüber. Sie lässt ihn auch unter Druck entspannt bleiben und ermöglicht ihm, sich immer wieder den Umständen entsprechend neu auszurichten und sein Ziel auf immer wieder neuen Wegen dennoch zu erreichen. Diese Haltung macht ihn nicht nur erfolgreich, sondern auch immun gegen Versagerängste und dem damit verbundenen Stress. Seine Souveränität zeigt sich nach aussen in einer Lockerheit und scheinbaren Mühelosigkeit, die wir alle bewundern.

Das Kurzrezept lautet also: Klare Vorstellungen verbunden mit Demut, Respekt und Offenheit gegenüber den sich laufend verändernden Lebensumständen ermöglichen Leichtigkeit und Gelingen. Einige wenige Glückliche haben diese Haltung bereits am Start ihres Lebens mit der Muttermilch geschenkt erhalten. Die meisten von uns erarbeiten sich diese Haltung durch gemachte Erfahrungen und Austausch mit Gleichgesinnten. In unseren Führungskursen trainieren wir sowohl Haltung als auch Verhalten, damit diese Leichtigkeit für möglichst viele Führungskräfte zum Alltag wird.

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