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Karin Estermann | Fr, 08. März 2024 | Führung
Schon alles probiert und es klappt trotzdem nicht? Kein Grund, die Dinge hinzuschmeissen. Jetzt ist der gute Moment, den Fokus auf sich selber zu richten und die eigene Perspektive bzw. Haltung und dadurch unsere Gefühlslage zu verändern – damit die Dinge wieder fliessen können. Im Flow lebt es sich einfach besser. Die Frage ist nur: Wie kommen wir in diesen Flow?
Eine klare Vorstellung ist unverzichtbar für das Gestalten von neuen Realitäten. Wer erkennt, dass es keine schlechten Erfahrungen gibt, sondern dass alle Erfahrungen neutral sind und nur unser Verstand diese subjektiv als gut oder schlecht bewertet, hat bereits viel verstanden. Dieser Mensch verstrickt sich nicht im Widerstand gegen die vor uns liegende Realität. Er akzeptiert was bereits da ist und nutzt seine Energie, um sich zu überlegen, wie es auch noch sein könnte und entwickelt eine klare Vision oder Vorstellung davon. Das ist die eine Seite der Medaille und betrifft das Denken.
Es reicht jedoch nicht zu wissen, was wir wollen. Unser Ziel ist schliesslich, dass die von uns angepeilten Dinge wahr werden. Und hier kommt das Fühlen ins Spiel. Gelingt es uns, dankbar zu sein für was bereits da ist, uns über kleine Fortschritte zu freuen, die guten Dinge zu schätzen und zu würdigen, an unsere Träume und Visionen zu glauben und unsere Vorfreude auf die neuen Resultate und die damit verbundenen Früchte jetzt schon zu fühlen und zu teilen, dann handeln wir aus dem Gefühl der Fülle heraus. Und das setzt die Aufwärtsspirale in Gang: Dankbarkeit, gute Stimmung, Zuversicht, kleine Dinge gelingen, Freude kommt auf, Vertrauen wächst, die Menschen im Umfeld reagieren erfreut, neue Ideen tauchen auf, Engagement entsteht, grössere Dinge gelingen, Begeisterung kommt auf und so weiter und so fort. So entsteht der Flow und die Dinge gehen uns leicht von der Hand. Um mich täglich daran zu erinnern, habe ich mir den altbekannten Spruch etwas abgeändert an den Kühlschrank geheftet:
Man soll den Tag bereits am Morgen loben.
Wer die Realität als schlecht bewertet und seine Vorstellungen ehrgeizig und verbissen angeht, handelt in der Regel aus dem Gefühl des Mangels heraus. Das wiederum setzt die Abwärtsspirale in Gang: Der Mangel lenkt den Fokus auf Schwierigkeiten, Risiken, Gefahren, das Denken beschäftigt sich vermehrt mit Problemen und erzeugt Gefühle wie Bedenken, Sorgen, Zweifel und Ängste. Diese negativen Gefühle ziehen wiederum Schwierigkeiten, Probleme usw. an. Wer kennt das Phänomen nicht: Ein Kunde sagt ab, wir machen uns Sorgen über die Auslastung, Flüchtigkeitsfehler passieren, Korrekturen werden nötig, wir schlafen schlecht, stehen müde auf, Kaffee tropft auf die saubere Bluse, der Hausschlüssel fällt runter, Verkehrsstau, Stress kommt auf, dumme Fehler passieren, Selbstzweifel und Ängste kommen auf und so weiter und so fort. Der Stress wird genährt von der Illusion, dass alles den Bach runter fliesst, wenn wir uns nicht noch mehr anstrengen. An dieser Stelle ist es zielführender, eine Pause zu machen, zu entspannen, um die eigene Perspektive zu berichtigen und wieder in eine positive Gefühlslage zu kommen.
Kurz und bündig heisst das: Unsere Vorstellungen lenken unsere Handlungen in die Richtung dieser Vorstellung und die Resonanz unserer Gefühle entscheidet, ob wir die gewünschten Resultate im Flow oder im Hamsterrad erreichen. Erreichen wir die Resultate mittels Hamsterrad, sind sie oft weniger gut oder sie machen uns keine Freude mehr, weil wir sie mit viel zu viel Anstrengung erkämpfen mussten.
Erfolgreiche Menschen wissen, dass sie für ihre Gefühlslage selbst verantwortlich sind und sorgen an schlechten Tagen mit Disziplin dafür, dass sie wieder in eine gute Schwingung kommen. Erfolglose Menschen geben lieber den Umständen die Schuld und beklagen sich dann, dass es das Leben so schlecht mit ihnen meint. Fakt ist: Wir lenken unsere Gefühle durch die Art und Weise, wie wir unsere Welt wahrnehmen. Nehme ich sie negativ wahr, weil ich sie negativ bewerte, dann beginnt die Abwärtsspirale zu laufen. Ich kann aber auch ganz bewusst die Aufwärtsspirale anpeilen: Ich nehme die guten Dinge wahr, gebe deutlich mehr positives als negatives Feedback und suche in schwierigen Situationen bewusst nach dem Guten daran. Ich sage JA zur Realität und halte mich nicht unnötig lang mit dem Warum und Wieso auf, sondern frage mich möglichst rasch, was ich und mein Team jetzt tun können. Ich frage nach der Lösung statt nach dem Problem und freue mich, wenn das Gegenüber eine gute Idee einbringt. Ich vertraue darauf, dass es das Leben gut mit uns meint und lasse mich von Rückschlägen nicht gleich entmutigen. In diesem Sinne gilt auch der folgende bekannte Spruch auf beide Seiten:
Es gibt nichts Gutes, ausser man tut es.
UND AUCH: Es gibt nichts Schlechtes, ausser man tut es.
Haltung ist eine Frage der persönlichen Entscheidung. Will ich im Flow arbeiten und glücklich sein? Dann sorge ich dafür, dass ich mich immer wieder in eine gute Gefühlslage bringe. Das erfordert von mir ein stetig wachsendes Bewusstsein. In unseren Führungsseminaren sind Bewusstsein und Haltung zentrale Themen und wir trainieren alle Aspekte der Führung und Selbstführung aus dieser Perspektive.
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